Freitag, 10. April 2009

Passion



Ostern ist, mehr noch als Weihnachten, offensichtlich die Zeit der Bibelfilme. Zwar sind mir einige davon natürlich bekannt. Ich finde Yul Brunner ist ein ganz fabelhafter Ramses und eine wesentlich bessere Entschuldigung sich "Die 10 Gebote" noch einmal anzuschauen als Charlton Heston.





Bei anderen Filmen bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher, wie ich sei Einordnen soll:



"Pontius Pilatus - Statthalter des Grauens" klingt für mich wie ein Film, den man im double feature zusammen mit "Caligula III - Imperator des Schreckens" oder "Messalina - Kaiserin und Hure" zeigen könnte. Auch "Corpus Dei - Der blutige Weg Gottes" (Alternativtitel: "Das Ende der Götter") passt dann vom Namen her doch eher zu so Filmen wie "Flavia - Leidensweg einer Nonne". Dafür spricht auch, dass eine der Hauptrollen von niemand anderem als Dolph Lundgren gespielt wird.



Die meiner Meinung nach beste Bibelverfilmung kommt allerdings aus einer ganz anderen Ecke: Pier Paolo Pasolinis "Il vangelo secondo Matteo" (dt.: Das erste Evangelium Matthäus). Geschult in italienischem Katholizismus und geprägt vom Neorealismus verfilmt Pasolini seine ganz eigene Idee vom Leben Jesu, angeblich nur mit einer Bibel als Drehbuch. Als Drehort diente ihm dieselbe Region in der Mel Gibson 40 Jahre später seinen unsäglichen "The Passion of the Christ" drehen sollte. Dabei verzichtet Pasolini weitgehend auf jeglichen Kitsch, der die meisten anderen Jesusfilme auszeichnet und zeigt, ähnlich wie Scorsese, einen durchaus menschlichen und zeitweise auch wütenden Jesus. Ironischer Weise zeigt dieses Jahr das Bayrische Fernsehen den Film des schwulen Marxisten.



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