Dienstag, 3. März 2009

Dies und Das und ein uninspirierter Titel



Bei allen diesen Punkten hat es dann doch nicht für einen ganzen Post gereicht:
  1. Ich bin immer noch etwas irritiert, wenn bei uns im Flur Uniformen und Helme in Tarnfarben herum liegen. Außerdem musste ich mir schon mehrmals heftigst auf die Zunge beißen, um nicht die eine oder andere sarkastische Bemerkung über das Hobby meiner Mitbewohnerinnen fallen zu lassen.
  2. Einer meiner Mitbewohner schaut regelmäßig verschiedenste Soaps (z.B. „Coronation Street“, ein bisschen wie Lindenstraße nur täglich). Auch das führt dazu, dass ich bald keine Zungenspitze mehr habe.
  3. Der Engländer an sich ist offensichtlich zu jeder Tageszeit Chips (und ich meine keine Pommes frites, sondern "richtige" Chips). Da sie deswegen wohl als Grundnahrungsmittel ein zu stufen sind, gibt es Chips aber auch in nahezu unzähligen Geschmacksrichtungen.
  4. Viele junge und jugendliche Engländerinnen kleiden sich beim Ausgehen am Wochenende doch in etwas weniger Stoff als ihre deutschen Geschlechtsgenossinnen. Also so bis knapp über die Hüfte bzw. knapp über die Brustwarzen . Da kann man eigentlich nur noch starr ins Gesicht schauen, wenn man nicht unhöflich erscheinen will.
  5. Für viele männliche Vertreter der Briten scheint es genau zwei Formen von Hosen zu geben: Röhrenjeans und Jogginghose.Letztere auch gerne zur Uni.
  6. Die englische Jugend scheint mir im Allgemeinen etwas „hipper“ als die deutsche. Jedenfalls kombiniert man hier öfters mal die Trappermütze mit der Röhrenjeans, dem achten Piercing, dem lila Shirt und der viel (viel, viel) zu knappen Lederjacke, oder etwa die grüne Leggins mit dem gelben Babydoll, den total trendigen Fellstiefeln und der Roy Lichtenstein Tasche. Alles natürlich total Indie.
  7. Es wird offensichtlich mehr tätowiert.
  8. Da man etwas wetterfester bzw. abgehärteter ist, muss man als Brite bzw. Britin auch bei Minusgraden und Schneeregen keine festen Schuhe oder verschließbaren Jacken tragen. Ein T-shirt tut es im Zweifelsfall auch. Dafür kann man dann auch die Tattoos besser sehen.
  9. Man darf hier in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken, zumindest nicht auf offener Straße. Halb Köln müsste seine Lebensgewohnheiten umstellen!
  10. Sehr beliebt sind auch neogelbe Schutzwesten, die hier von verschiedensten Gruppierungen getragen werden. Das führt zwar zu besserer Sichtbarkeit, kann allerdings auch verwirren, wenn man auf den ersten Blick nicht genau weiß, ob man einen Polizisten, einen Bauarbeiter, einen Briefträger, einen Jogger oder einen Fahrradfahrer (oder eine Kombination derselben) vor sich hat.
  11. Meine Mitbewohner Teilen nicht. Jeder hat seinen (abschließbaren) Schrankabschnitt und seine eigenen Töpfe und Pfannen. Eine meiner Mitbewohnerinnen schließt sogar ihr Spülmittel weg, wenn sie am Wochenende nicht da ist.
  12. Ich habe bei meinen Streifzügen durch die Innenstadt von Newcastle noch nicht einen einzigen richtigen Buchladen entdeckt. Nicht mal eine Kette wie etwa die Mayersche. Höchstens ein Geschäft, dass neben Erfrischungen, Zeitschriften und Schreibwaren zufällig auch noch Bücher verkauft...
  13. Die hiesigen Film-Studies Professoren sind auch wirklich Filmwissenschaftler. Keine Soziologen, keine Ethnologen und keine Literaturwissenschaftler mit Schwerpunkt Film, oder Ähnliches. Ist mal eine Abwechslung.
  14. Bier und Cider sind gerade noch zu bezahlen, aber Wein ist unverschämt teuer. Alkohol im Supermarkt ist im Allgemeinen ca. 1/3 teurer als in Deutschland. Und trotzdem wird hier am Wochenende ziemlich heftig gesoffen, wenn ich mir die Menge an Erbrochenem so anschaue, die man an einem Samstagmorgen so auf den Gehwegen sieht…
  15. Die wirklich wichtigen Wörter bekommt man im Englisch-Unterricht natürlich nicht beigebracht. Was heißt z.B. Anspitzer oder Geschirrtuch? Wie erklärt man am besten das alte deutsche Universitätssystem und den Magister, wenn es so etwas in England nie gab?
  16. Mein Englischwörterbuch war eine vollkommen überflüssige Anschaffung: Für normale Gespäche brauche ich es nicht, und die Wörter, die ich nachschlagen muss, stehen nicht drin.
  17. Es gibt hier ein DVD Label das nennt sich "Shameless Screen Entertainment". Die Filme die die veröffentlichen sind sogar mir zu sleazy, vor allem wenn ich mir vorstelle, damit an die Kasse gehen zu müssen und dann einer Kassiererin gegenüber zu stehen (Stichwort: "Torso - Where Whores meet Saws").
  18. Ich darf nicht mehr so viele DVDs kaufen.

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