Donnerstag, 19. Februar 2009

Can I borrow your face just to unload my mind?



Am Anfang kommt man sich schon ein bisschen vor, wie ein Erstsemester. Doch es hat einen entscheidenden Vorteil, an einer Uni wie der in Köln zu studieren: Man ist es gewöhnt, Räume zu suchen und noch ist sich bewußt, dass die Nummerierung von Hörsälen nur sehr bedingt etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun hat. So etwas erleichtert einem das Zurechtfinden an anderen Unis doch ungemein. Über die Ausstattung der Räume habe ich in einem meiner letzten Posts schon etwas gesagt.
Es gibt einige Unterschiede in der Organisation, die ich doch sehr interessant finde. Wie schon weiter unten einmal erwähnt, gibt es für die Studenten keine Seminarordner oder ähnliches in dem Kopien der wichtigen Texte enthalten sind. Dafür gibt es einen Module-Guide (online und meistens auch noch einmal in ausgedruckter Version), in dem vermerkt ist, welche Texte für die jeweilige Sitzung zu lesen sind. Allerdings ist zusätzlich noch immer eine längere Liste weiterführender Literatur angehängt. Diese Bücher oder Texte sind dann zwar keine "Key-Textes", aber hilfreich, wenn man zu einem Sitzungsthema eine Hausarbeit schreiben will. Außerdem wird detailliert aufgeführt, worum es in jeder Sitzung gehen wird, welche Filme geschaut werden und auf welche Fragestellungen man dabei achten sollte.
Die Seminare sind hier in England dabei doppelt so lang wie in Deutschland, also 3 Stunden. Was im ersten Moment etwas abschreckend klingt, erweißt sich allerdings als wesentlich praktikabeler als es scheint. Vor allem, da die drei Stunden auch auf mehrere Tage gesplittet werden können (aber nicht müssen).
Die im vergleich zu Deutschland verlängerte Unterreichtszeit ermöglicht eine viel entspanntere Art des Unterrichtens und Lernens. So kann es etwa sein, dass die erste Hälfte der Sitzung aus einer Art "Vorlesung" besteht (als das, was bei uns passiert, wenn mal wieder niemand den Text gelesen hat) und danach direkt im Anschluss (nach einer kurzen Pause) über das eben gehörte Diskutiert werden kann. Es können ohne Hektik längere Filmausschnitte oder sogar ganze Serienfolgen geschaut werden, ohne unter Zeitdruck zu geraten und man kann auch mal vom Seminarplan abweichen, ohne Angst haben zu müssen, nicht mit dem Lernstoff der Sitzung durch zu kommen.
Überhaupt Diskussionen: Da die Kurse hier, wie erwähnt, wesentlich kleiner sind, kommen Diskussionen wesentlich besser zustande. Ich war zwar 'etwas' irritiert (um es mal vorsichtig auszudrücken) als der Prof in "Fantasy Television" uns alle angewiesen hat, einen Stuhlkreis zu bilden, aber die Gesprächsatmosphere ist doch eine andere als in einem normalen Seminar in Köln. Auch wenn man sich etwas wie im Kindergarten vorkommt...
Was ich persönlich etwas befremdlich finde ist, dass die Themen für die Hausarbeiten auch am Ende der Module-Guide zu finden sind. So etwas wie wirklich freie Themenwahl gibt es hier erst in den Master-Kursen, vorher kann man sich eines der vorgefertigten Themen aussuchen. Die Länge eines Textes wird hier allerdings nach Wörtern und nicht nach Seiten gezählt.

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